Die Ernte ist im Hause
- hoskuldurhauksson
- 27. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

Liebe Weinliebhaber:innen,
In der Schweiz wird die Qualität eines Jahrgangs häufig vom Wetter in den letzten Wochen vor der Lese bestimmt. Mehrmals täglich die Wetterprognosen zu prüfen und zahlreiche Anrufe und Nachrichten zur Koordination der Erntehelfer zu machen, wird zum Alltag. Jeglicher Gedanke daran, mehr als ein paar Tage im Voraus zu planen, erweist sich schnell als vergeblich. Es ist eine schöne, aber auch sehr anstrengende Zeit.
Jede Winzerin und jeder Winzer muss für sich herausfinden, wie sie oder er am besten mit dem Stress umgeht. Für mich funktioniert es, mich zu beugen und mit dem Fluss mitzugehen. Ich muss verstehen, dass die Natur die Chefin ist und sie bestimmt, wie sich die Dinge entwickeln. Wenn ich beweglich bleibe und ihrer Führung folge, ohne Widerstand oder Frustration, dann klappt das alles irgendwie.
Die letzten Wochen haben uns mehr Regen gebracht als gewöhnlich. Das sind ideale Bedingungen für unseren Erzfeind, den Botrytis-Pilz, der sich gerne von reifen Trauben ernährt. Bei der Lese müssen wir alle Beeren aussortieren, die von Botrytis befallen sind, und das macht die Ernte deutlich zeitaufwändiger. Auf der anderen Seite hatten wir kühle Nächte und mässig warme Tage, die den Aufbau der Aromen in den Trauben begünstigen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den Trauben, die wir nun im Keller haben, und ich bin sehr dankbar für all die Helferinnen und Helfer, die zu der guten Qualität beigetragen haben.
Liebe Grüsse, Hoss






